"Aus der Selbsterfahrung heraus
entstand die Motivation,
praxisnahe Soforthilfe
geben zu können."

Meine Motivation

In der Retrospektive hätte ich mein eigenes Burnout mit dem heutigen Wissen erkennen und verhindern können, aber als ich es in schlussendlicher Konsequenz realisierte, war es bereits zu spät. Diese Situation brachte Herausforderungen mit sich, die gar nicht oder nur sehr schwer alleine zu bewältigen waren. Denn die Erkrankung machte mich mit jungen 34 Jahren ganze acht Monate arbeitsunfähig.

Die eindeutige Diagnose dauerte fünf Wochen und auf einen Psychotherapieplatz wartete ich fast drei Monate. Bis ich einen sechswöchigen Rehabilitationsplatz in einer psychosomatischen Klinik antreten konnte, vergingen nach anfänglicher Ablehnung, zahlreichen Widersprüchen und Gutachten noch einmal ganze sechs Monate. Nach der Reha, die mir sehr viel Kraft gegeben hat, konnte ich im Rahmen einer beruflichen Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zurückkehren.

Nach der Diagnose erhielt ich von meinem Arzt eine Telefonliste mit Psychologen und war mit meinen gefühlt 1.000 Fragen erst einmal alleine. Die Informationsbeschaffung war in meiner akuten Situation langsam, mühsam und sehr anstrengend. Zeitgleich bekam ich von vielen Psychotherapeuten Sätze zu hören wie „Wir nehmen keine Patienten mehr an“, oder „Ich kann Sie auf die Warteliste nehmen, das dauert aber mindestens 6 Monate“, was im Rahmen der Erkrankung für weitere Demoralisierung sorgte. Während langer Wartezeiten und der Suche nach dem passenden Therapeuten, forschte ich nach einer spezialisierten Beratungsstelle, die mir alle Antworten auf meine Fragen liefern konnte. Diese Suche blieb allerdings ohne Erfolg und folglich blieb mir nichts anderes übrig, als mir die fachlichen, organisatorischen und administrativen Kenntnisse im Umgang mit der Erkrankung selber zu erarbeiten.

Seither gebe ich meine Erfahrungen und mein Wissen an alle Interessierten weiter. Durch viele Gespräche mit Betroffenen erfahre ich häufig, dass immer noch nahezu alle mit denselben Problemen und Herausforderungen wie ich damals zu kämpfen haben. Zudem habe ich nach meiner Genesung im täglichen Berufsleben erlebt, wie unzureichend das betriebliche Gesundheitsmanagement sein kann und dass nicht nur die gefährdeten Personen, sondern auch die Unternehmen nicht ausreichend betreut werden.

Aus dieser Erkenntnis entstand die Motivation, ein Angebot zu entwickeln, das sich durch einen ganzheitlichen Ansatz auszeichnet und sich in praxistauglicher Weise um die Belange von Betroffenen, Angehörigen und auch Unternehmen kümmert und damit generell allen Ratsuchenden umfassende Hilfe bietet. So entstand nach einiger Zeit das Konzept für Wellenbrecher.

Mir hat mein Burnout auf sehr schmerzhafte Art und Weise meine eigenen Grenzen aufgezeigt und mich zum Innehalten gezwungen. Die Einsicht, dass es das Beste war, was mir passieren konnte, kam erst deutlich später. Denn nur so konnte ich viel über mich selbst lernen, meine fast verlorene Wesensnähe und Lebensfreude wiederfinden und Veränderungen in meinem Leben vornehmen.

Daher ist es mir ein großes Anliegen, den Menschen, die vor denselben Problemen stehen, zu helfen um mit der Diagnose Burnout umgehen zu können. Wichtig ist mir dabei auch, die positiven Seiten dieser Erkrankungen aufzuzeigen. Denn sie bescheren einem auf Umwegen und in unerwarteter Weise auch neue Perspektiven, aus denen sich neue Chancen ergeben.